Home
Tischlerei
Schnitzen
LEIGH D4R
Modellbahn
Mikromodellbau
Kartonmodellbau
Haussanierung
Kontakt
Impressum
Links

Stemmzapfen

gelten neben den Fingerzinken und Schwalbenschwanzverbindungen zu einer der schönsten klassischen Holzverbindungen. Neben der optischen Wirkung ergeben sie eine feste, fast unlösbare Holzverbindung die als weiteren Effekt auch das Holz am absperrt, also am verwerfen hindert

Der in den Zapfen eingetriebene Keil klemmt die Zapfenteile unlösbar in dem Trichterförmigen Zapfenloch.

 

Diese Holzverbindung funktioniert nur in Massivholzbau  und erfordert einen hohen handwerklichen Aufwand. Beides Gründe warum diese Holzbindung heute kaum noch angewandt wird.

Da ich bereits öfter auf einen Bericht über die Herstellung von Stemmzapfen  angesprochen wurde, folgt hier eine Beschreibung meiner Arbeitsweise. Wohlgemerkt: Meiner Arbeitsweise, denn sicher gibt es auch noch weiter Möglichkeiten Stemmzapfen, auch maschinell herzustellen.

1. Auswahl des Materials. Stemmzapfen lassen sich auch in weichen Hölzern wie Fichte herstellen. Allerdings ist bei Weichholz die Gefahr des  Absplittern und Ausbrechen der Zapfenlöcher sehr hoch. Ich  arbeite gerne mit Ahorn,  einem harten Holz was sich aber sehr gut mit Stechbeiteln schneiden läßt.

2. Werkzeug. Das wichtigste - die Stechbeitel müssen scharf sein, sind sie nicht Rasiermesserscharf, führt das  zu Holzausbrüchen, die Arbeit wird ungenau. Auch ist der Kraftaufwand mit stumpfen Eisen erheblich höher. Die Größen der Stechbeitel ist abhängig von den Maßen der Stemmzapfen, ab 6mm steigen bis 30mm sollte vorhanden sein.

3. Zapfen. Als erstes werden die Zapfenbretter hergestellt. Die Zapfenlänge sollte 2-3 mm länger als die Brettstärke des Zapfenloches sein. Diese Zugabe ist für den Zuschnitt der Bretter wichtig. Um einem sauberen und geraden Abschluß der Zapfen an der Innenseite zu erreichen, falze ich die Bretter 2mm entsprechend der Länge der Zapfen. Bei der Aufteilung der Zapfen ist zu beachten das die jeweils äußeren Zapfenlöcher seitlich mindestens 3cm Abstand zu Außenkante bzw.  mindestens 5cm Vorholz zur Oberkante haben. Sind mehrer Bretter anzufertigen empfiehlt es sich mir einer Schablone aus Karton zu arbeiten um die Zapfen anzureißen.

Ich schneide die Zapfen längs mit der Bandsäge ein und stemme danach die Zapfen aus. Jeweils halbseitig von der Vorder- und Rückseite. Als Führung des Stechbeitels dient die Falz.

4. Zapfenlöcher. Die Lage und die Höhe der Zapfenbretter wird auf den Seitenteilen beidseitig angerissen. Nun die Zapfenlöcher vom Zapfenbrett beidseitig gespiegelt übertragen und die Mitte zentrieren . Um Ausbrüche beim Bohren und Stemmen vorzubeugen schneide ich die Zapfenlöcher vor dem Bohren, vor dem Riß, mit dem Beitel ein.

Gebohrt wird von der Außenseite, 2mm kleiner als der Zapfen. Das stemmen der Zapfenlöcher erfolgt halbseitig beginnend von der Innenseite und abschließend von der Außenseite. Nachdem Putzen sollen die Zapfen "knarrend" passen.

5. Keile. Vor dem Zusammenfügen sind die Zapfen zu schlitzen. Je nach Wunsch und Muster 1 oder 2- Fach bzw. diagonal. Sind breitere Keile gewünscht sollten die Zapfen entsprechend Keilförmig eingesägt werden. Vorteilhaft sind Diagonale Keile, da sie sich allseitig anschmiegen. Je nach  Breite der Keile müssen die Zapfenlöcher noch Trichterförmig ausgearbeitet werden. Meiner Erfahrung nach reichen 0,5 -1mm völlig. Wird der Keil zu tief eingetrieben besteht die Gefahr den Zapfen zu Spalten bzw.  bei diagonalen Keilen das Seitenbrett zu spalten.

Ist der Keilwinkel zu steil hält der Keil nicht im Zapfen. ( Hier kann man sich mit 2 flacheren Keilen und etwas Leim helfen). Ich bemesse die Keile aus Buche so, das sie ca.  1/2 Zapfenlänge eingetrieben werden. Der Zuschnitt erfolgt Freihand mit einer japanischen Kabata.

Das Eintreiben der Keile sollte mit viel Gefühl erfolgen, ein Schlag zuviel und das Brett ist gespalten. Die Keile zu verleimen ist nicht unbedingt erforderlich, ich mache es trotzdem. Nun sind nur noch die Überstände der Zapfen zu verputzen und "schon" ist der Stemmzapfen fertig!

Besondere Bauformen.

die V- förmigen  Zapfenbretter machen es unmöglich die Zapfenlöcher beidseitig direkt vom Regalbrett anzureißen.

Hier ist ein Zwischenschritt erforderlich. Nachdem die Innenseite angerissen ist wird ein Fadenkreuz beidseitig angezeichnet und ein Pergamentpapierbogen darüber gelegt. So können die Zapfenlöcher mit einen weichen Bleistift samt Fadenkreuz  auf das Papier übertragen werden. Nun wird das Pergament Seitenverkehrt auf der Außenseite ausgerichtet. Wenn jetzt die Linien nachgezeichnet werden überträgt sich das Graphit auf das Holz.

 

Zapfen mit Keilschloß

 

 

 

 

Home | Tischlerei | Schnitzen | LEIGH D4R | Modellbahn | Mikromodellbau | Kartonmodellbau | Haussanierung | Kontakt | Impressum | Links
 © 2013 by ah
Bei Fragen oder Unklarheiten im Zusammenhang mit dieser Website, wenden Sie sich bitte an Admin.
Stand: 02. October 2015.